A bis Z

In diesem Glossar werden Begriffe erläutert sowie Methoden und Ansätze erklärt, die bei Operational Excellence Initiativen angewendet werden können. Nicht alle sind in allen Situationen hilfreich. So werden in den Glossareinträgen jeweils Anwendungsbeispiele als auch Vorteile oder Chancen sowie Nachteile oder Risiken beschrieben.

Wer fragt, ist vielleicht ein Narr für eine Minute.

Wer nicht fragt, ist ein Narr sein Leben lang.

– Konfuzius

Im Schnitt verbringen Mitarbeiter jährlich 12 Arbeitstage damit Informationen oder Material zu suchen.
Die 5S-Methode ist ein Konzept, das zur Verbesserung der Arbeitsplatzorganisation und Effizienz verwendet wird. Sie stammt aus dem Bereich des Lean Management und hat ihren Ursprung in Japan. Die fünf S stehen für die japanischen Begriffe Seiri, Seiton, Seiso, Seiketsu und Shitsuke, die auf Deutsch in etwa als Sortieren, Systematisieren, Säubern, Standardisieren und Selbstdisziplin übersetzt werden können. Die 5S-Methode zielt darauf ab, den Arbeitsplatz zu organisieren, um eine effiziente und sichere Arbeitsumgebung zu schaffen.
Jeder der fünf Schritte hat dabei eine spezifische Bedeutung:
1. Sortieren (Seiri): Dabei werden unnötige Gegenstände und Materialien entfernt, um den Arbeitsplatz zu entrümpeln und nur das Wesentliche zu behalten.
2. Systematisieren (Seiton): Es geht darum, die verbleibenden Gegenstände so anzuordnen, dass sie leicht auffindbar und zugänglich sind. Alles hat einen festen Platz.
3. Säubern (Seiso): Der Arbeitsplatz wird gründlich gereinigt, um Staub, Schmutz und Verschmutzungen zu beseitigen. Sauberkeit fördert auch die Sicherheit am Arbeitsplatz.
4. Standardisieren (Seiketsu): Es werden Standards und Regeln etabliert, um sicherzustellen, dass die ersten drei Schritte dauerhaft beibehalten werden. Es wird ein System geschaffen, um den Zustand des Arbeitsplatzes aufrechtzuerhalten.
5. Selbstdisziplin (Shitsuke): Dieser Schritt beinhaltet das Training und die Einbindung der Mitarbeiter, um die 5S-Prinzipien zu verstehen und kontinuierlich umzusetzen. Es geht darum, Gewohnheiten zu entwickeln, die zu einer organisierten und effizienten Arbeitsweise führen.

Die Vorteile der 5S-Methode sind:
– Verbesserte Effizienz: Durch die Organisation des Arbeitsplatzes können Arbeitsabläufe optimiert, Zeit gespart und Verschwendungen reduziert werden, was zu einer erhöhten Produktivität führt.
– Höhere Qualität: Durch die Sauberkeit und Standardisierung werden Fehler und Mängel schneller erkannt und behoben. Dies trägt zur Verbesserung der Produkt- und Servicequalität bei.
– Sicherheit: Durch das Entfernen von unnötigen Gegenständen und das Säubern des Arbeitsplatzes können potenzielle Gefahrenquellen minimiert werden, was zu einer sichereren Arbeitsumgebung führt.

Einige mögliche Risiken oder Nachteile der 5S-Methode sind:
– Widerstand der Mitarbeiter: Die Einführung der 5S-Methode erfordert oft Veränderungen in den Arbeitsgewohnheiten und kann auf Widerstand bei den Mitarbeitern stoßen. Ein effektives Change-Management und Schulungen sind daher wichtig, um Akzeptanz und Zusammenarbeit sicherzustellen.
– Zeit- und Ressourcenaufwand: Die Umsetzung der 5S-Methode erfordert Zeit, Ressourcen und Engagement. Es kann anfangs mühsam sein, den Arbeitsplatz zu organisieren und die neuen Standards aufrechtzuerhalten.
– Arbeitsabläufe werden (übertrieben) formalisiert.

Mit 5x Warum können Probleme bei der (eigentlichen) Wurzel gepackt werden, die womöglich ganz woanders liegt als angenommen. Mit dem gezielten Nachfragen und Nachbohren (Warum? Warum? Warum?…) wird nicht nur die direkte Ursache identifiziert sondern auch Fehler in der Organisation oder im System und schließlich die Wurzel.

Agilität beschreibt zusammengefasst die Anpassungsfähigkeit einer Organisation. Wie flexibel, proaktiv, antizipativ und initiativ agiert eine Organisation, um notwendige Veränderungen herbeizuführen?

Klassische Organisationsstrukturen sind prozess- oder projektorientiert (oder gemischt). 

Agile Organisationen präferieren Individuen und Interaktion (statt Prozesse und Werkzeuge), Produkte und Leistungen (statt umfassende Dokumentation), Zusammenarbeit mit dem Kunden (statt Vertragsverhandlungen) und Reagieren auf Veränderungen (statt Befolgen eines Plans).

Die Agilität einer Organisation drückt sich durch Geschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit, Kundenzentriertheit und dem agilen Mindset aus. Ein agiles Mindset zeichnet sich durch hohe Bereitschaft für Veränderungen, intrinsische Motivation, die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, die Bereitschaft Fehler aus Lernmöglichkeit wahrzunehmen und eine entsprechende Geschwindigkeit dabei aus. 

Eine Balanced Scorecard (BSC) ist ein strategisches Managementsystem, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Ziele zu definieren, zu messen und zu erreichen. Sie ermöglicht es, die Unternehmensstrategie in eine Reihe von messbaren Leistungsindikatoren zu übersetzen und diese in vier verschiedenen Perspektiven zu betrachten: Finanzen, Kunden, interne Prozesse und Lernen/Wachstum.

Die Balanced Scorecard berücksichtigt nicht nur finanzielle Kennzahlen, sondern auch andere Aspekte, die zur Leistungsfähigkeit des Unternehmens beitragen. Indem sie eine ausgewogene Sicht auf das Unternehmen bietet, hilft sie, das Gleichgewicht zwischen kurzfristigen und langfristigen Zielen, zwischen finanziellen und nicht-finanziellen Faktoren sowie zwischen internen und externen Perspektiven zu wahren.

Vorteile:
– Ganzheitliche Betrachtung: Die BSC ermöglicht es Unternehmen, ihre Strategie aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und sicherzustellen, dass alle wichtigen Aspekte berücksichtigt werden.
– Ausrichtung der Mitarbeiter: Die BSC hilft dabei, die Ziele und Strategien des Unternehmens auf alle Ebenen und Mitarbeiter zu übertragen, um sicherzustellen, dass alle in die gleiche Richtung arbeiten.
– Frühwarnsystem: Durch die Verwendung von Leistungsindikatoren in verschiedenen Bereichen ermöglicht die BSC eine frühzeitige Identifizierung von Problemen oder Abweichungen von den Zielen.
– Verbesserung des Lernens und der Anpassungsfähigkeit: Die BSC fördert den Lernprozess, da Unternehmen aufgrund der regelmäßigen Überprüfung und Anpassung der Leistungsindikatoren flexibel auf Veränderungen reagieren können.

Risiken und Nachteile:
– Überbetonung quantitativer Messungen: Die BSC basiert auf der Verwendung von messbaren Indikatoren, was dazu führen kann, dass qualitative Aspekte vernachlässigt werden.
– Komplexität: Eine umfassende Balanced Scorecard kann komplex sein und erfordert Zeit und Ressourcen für die Implementierung und Überwachung.
– Datenqualität und Messbarkeit: Die Verfügbarkeit und Qualität der Daten für die Leistungsindikatoren können eine Herausforderung darstellen. Es ist wichtig, genaue und zuverlässige Daten zu verwenden, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.
– Gefahr der Überlastung mit Indikatoren: Wenn zu viele Indikatoren verwendet werden, kann dies zu Verwirrung und mangelnder Fokussierung führen. Es ist wichtig, eine angemessene Anzahl von Indikatoren auszuwählen, die die wesentlichen Aspekte der Strategie abdecken.
Change Management bezieht sich auf den Prozess der geplanten und strukturierten Veränderung in Organisationen. Es beinhaltet die Implementierung von Veränderungen in den Unternehmensabläufen, -strukturen, -kulturen oder -technologien, um sicherzustellen, dass sie effektiv umgesetzt und von den betroffenen Mitarbeitern akzeptiert werden.
Change Management umfasst eine Reihe von Aktivitäten, die darauf abzielen, die Mitarbeiter auf Veränderungen vorzubereiten, Widerstände zu überwinden und ein reibungsloses Übergangserlebnis sicherzustellen. Dazu gehören die Identifizierung und Analyse von Veränderungsbedarf, die Entwicklung einer Veränderungsstrategie, die Kommunikation und Schulung der betroffenen Mitarbeiter sowie die Überwachung und Bewertung der Veränderungsprozesse.
WICHTIG: Die Einführung einer neuen IT-Lösung (wie CRM oder ERP-System) ist erfahrungsgemäß viel mehr ein Change als ein IT-Projekt. Diese Vorhaben als reines IT-Projekt aufzusetzen, führte oft zu Verzögerungen, Mehrkosten und auch zum Scheitern.

Der Aufwand, den man in eine Sache investiert, ist umgekehrt proportional zur verbleibenden Zeit (auch ähnlich: Goal-Gradient-Effect). 

Also: je weniger Zeit noch bleibt, desto größer wird die Anstrengung. 

Dieses psychologische Gesetz kann durch Definition von Limits und Meilensteinen auch zum Vorteil genutzt werden. 

Effektivität: die richtigen Dinge tun – Was muss getan werden, um ein Ziel zu erreichen?

Effizienz: die Dinge richtig tun – Wie muss es getan werden, um mit möglichst geringem Aufwand das Ziel zu erreichen?

So ist es zwar effektiv, also zielführend, den Rasen mit einer Schere zu kürzen, aber nicht sonderlich effizient (Aufwand, Zeit). Ein Rasenmäher ist ebenso effektiv und wesentlich effizienter. 

Albert Einstein hat drei Jahre lang nichts anderes gemacht, als an der Relativitätstheorie zu arbeiten, die er 1905 vorstellte. Diese vollkommene Fokussierung auf eine Aufgabe wird als Einstein Prinzip bezeichnet und bildet gewissermaßen das extreme Ziel der Doing Less Theorie. Menschen überfordern sich selbst mit zu vielen Aufgaben. Die Doing Less Theorie postuliert also: weniger (gleichzeitig) tun. 

Die Eisenhower Matrix ist eine Methode des Zeitmanagements und verfolgt das Ziel eine Gruppe von Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit zu sortieren und zu priorisieren. Wichtige Aufgaben haben unmittelbar einen Bezug zu definierten Zielen. Dringliche Aufgaben müssen schnellstmöglich erledigt werden.

Die Matrix definiert vier Kategorien:

  • A: wichtig und dringend – sofort selbst erledigen
  • B: wichtig, aber nicht dringend – Termin für Aufgabe festlegen und selbst erledigen
  • C: dringend, aber nicht wichtig – delegieren
  • D: nicht wichtig und nicht dringend – nicht bearbeiten / löschen 
Gemba Walks sind eine Methode des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) und stammen aus dem Lean Management und der japanischen Produktionsphilosophie. Der Begriff „Gemba“ stammt aus dem Japanischen und bedeutet Ort des wirklichen Geschehens. Gemba Walks bezeichnen somit das Konzept, dass Führungskräfte regelmäßig den Arbeitsplatz oder die Produktionsstätte besuchen, um die Arbeitsabläufe, Prozesse und Arbeitsbedingungen vor Ort zu beobachten und zu verstehen.

Vorteile und Chancen:
Direkte Informationen: Durch den Besuch vor Ort erhalten Führungskräfte unmittelbare und authentische Informationen über den Zustand der Arbeitsabläufe, die Leistung der Mitarbeiter und mögliche Probleme.
Verbesserung der Kommunikation: Gemba Walks fördern den Dialog zwischen Führungskräften und Mitarbeitern. Dadurch entstehen offene Kommunikationskanäle, um Ideen, Anregungen und Probleme zu diskutieren.
Identifizierung von Verschwendung: Durch das Beobachten der Prozesse vor Ort können Verschwendungen und ineffiziente Abläufe erkannt werden. Das ermöglicht die gezielte Umsetzung von Maßnahmen zur Prozessoptimierung und Kosteneinsparung.
Stärkung der Mitarbeiterbeteiligung: Gemba Walks zeigen den Mitarbeitern, dass ihre Meinungen und Beiträge geschätzt werden.
Förderung der Lernkultur: Gemba Walks schaffen eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und der ständigen Verbesserung.

Nachteile und Risiken:
Zeitlicher Aufwand
-Mögliche Störungen: Das Auftauchen von Führungskräften vor Ort kann zu einer Unterbrechung des normalen Arbeitsablaufs und zur Verunsicherung der Mitarbeiter führen.
Mangelnde Umsetzung der Erkenntnisse: Wenn die gewonnenen Erkenntnisse und Verbesserungsvorschläge aus den Gemba Walks nicht konsequent umgesetzt werden, bringt es nichts.

Kaizen ist ein Begriff aus dem japanischen Managementansatz, der „Veränderung zum Besseren“ oder „kontinuierliche Verbesserung“ bedeutet. Es ist eine Philosophie und Methodik, die darauf abzielt, ständige kleine Verbesserungen in allen Bereichen einer Organisation zu erreichen, sei es in Bezug auf Prozesse, Produkte oder das Arbeitsumfeld. Der Schlüssel besteht darin, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu schaffen, in der alle Mitarbeiter ermutigt werden, Verbesserungsvorschläge einzubringen und sich aktiv an der Umsetzung zu beteiligen.

Beispiele
5S-Methode
Kontinuierliche Schulungen: Unternehmen können kontinuierliche Schulungen und Schulungsprogramme anbieten, um die Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitarbeiter zu verbessern. Dies kann dazu beitragen, ihre Leistung zu steigern und ihnen die Werkzeuge und das Wissen zu geben, um Verbesserungen vorzuschlagen und umzusetzen.
Gemba Walks
Poka Yoke
Ideenmanagement
Kontinuierliche Prozessverbesserung: Unternehmen können kontinuierlich ihre Prozesse überwachen und analysieren, um Engpässe, Verschwendung und ineffiziente Abläufe zu identifizieren. Durch die Anwendung von Lean-Prinzipien, wie z.B. Wertstromanalysen oder Kaizen-Workshops, können Verbesserungen identifiziert und umgesetzt werden.

Vorteile oder Chancen:
Effizienzsteigerung: Durch die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen können Engpässe, Verschwendung und ineffiziente Abläufe identifiziert und beseitigt werden. Dies führt zu einer Steigerung der Effizienz und Produktivität.
Qualitätsverbesserung: Kaizen zielt darauf ab, die Qualität von Produkten und Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern. Durch die Beseitigung von Fehlern und die Reduzierung von Abweichungen werden Kundenanforderungen besser erfüllt und die Kundenzufriedenheit steigt.
Mitarbeiterbeteiligung: Kaizen fördert die aktive Beteiligung der Mitarbeiter an Verbesserungsprozessen. Dadurch werden Mitarbeiter motiviert, ihre Ideen einzubringen, Probleme zu identifizieren und Lösungen zu finden. Dies führt zu einem verbesserten Arbeitsklima und einer erhöhten Mitarbeiterzufriedenheit.
Innovationsförderung: Durch die kontinuierliche Suche nach Verbesserungen und die Offenheit für neue Ideen und Ansätze fördert Kaizen auch Innovationen. Unternehmen können neue Lösungsansätze entwickeln, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und sich an verändernde Marktbedingungen anzupassen.

Grenzen oder Risiken:
Begrenzte Effektivität bei großen Veränderungen: Kaizen konzentriert sich auf inkrementelle Verbesserungen und ist möglicherweise weniger effektiv, wenn große Veränderungen oder umfangreiche Umstrukturierungen erforderlich sind.
Zeitlicher Aufwand: Die kontinuierliche Verbesserung erfordert Zeit und Engagement von allen Mitarbeitern in der Organisation. Es kann eine gewisse Zeit dauern, bis die Vorteile sichtbar werden, und es erfordert eine langfristige Verpflichtung, um die kontinuierliche Verbesserung aufrechtzuerhalten.
Widerstand gegen Veränderungen: Einige Mitarbeiter könnten Widerstand gegen Veränderungen zeigen und sich schwer tun, neue Methoden oder Ansätze zu akzeptieren. Die Überwindung dieses Widerstands erfordert eine gute Kommunikation und Führung, ein gutes Change Management.
Fehlende strategische Ausrichtung: Wenn Kaizen isoliert von der übergeordneten Strategie eines Unternehmens betrieben wird, besteht die Gefahr, dass Verbesserungsmaßnahmen nicht den strategischen Zielen und Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen.

Kanban ist ein agiles Projektmanagement-Framework. Es wurde in der Fertigungsindustrie entwickelt und basiert auf der Idee der Visualisierung von Arbeitsabläufen und der kontinuierlichen Verbesserung.
Der Kern von Kanban besteht aus einem visuellen Board, das den aktuellen Zustand des Arbeitsprozesses widerspiegelt. Auf diesem Board werden Aufgaben oder Arbeitspakete als Karten dargestellt, die in verschiedenen Spalten organisiert sind, um den Fortschritt zu verfolgen. Typischerweise gibt es Spalten wie „To Do“, „In Bearbeitung“ und „Fertig“.

Beispiele:
Softwareentwicklung: Kanban kann verwendet werden, um den Entwicklungsprozess von Softwareprojekten zu visualisieren. Jede Karte repräsentiert eine Funktion oder ein Feature, das entwickelt werden muss.
Marketingkampagnen: Kanban kann verwendet werden, um den Fortschritt von Marketingkampagnen zu verfolgen. Jede Karte repräsentiert eine Aufgabe wie „Inhalte erstellen“, „Social-Media-Werbung schalten“ oder „Kampagnenanalyse durchführen“.
Personalabteilung: Kanban kann verwendet werden, um den Rekrutierungsprozess zu organisieren. Jede Karte repräsentiert einen Kandidaten und bewegt sich durch die Spalten „Bewerbung eingegangen“, „Vorstellungsgespräch geplant“, „Referenzen überprüfen“ usw.
– Auch im Handwerk kann Kanban nützlich sein. Auf dem Kanban-Board können Karten für verschiedene Materialien oder Produkte erstellt werden. Wenn ein bestimmtes Material zur Neige geht, wird eine Karte in die Spalte „Nachbestellen“ verschoben, um anzuzeigen, dass es wieder aufgefüllt werden muss. Dies erleichtert die rechtzeitige Beschaffung von Materialien und minimiert den Bestandsaufwand.
Auftragsmanagement: Kanban kann zur Verfolgung von Aufträgen und Projekten verwendet werden. Jeder Auftrag wird als Karte dargestellt und durchläuft verschiedene Spalten, die den Fortschritt wiederspiegeln, z. B. „Angebot erstellen“, „Materialbeschaffung“, „Bearbeitung“ und „Fertigstellung“. Dies ermöglicht es dem Team, den aktuellen Status jedes Auftrags zu sehen und Engpässe zu erkennen.
Werkzeug-/Maschinenverwaltung: Jedes Werkzeug kann als Karte dargestellt sein, die in verschiedene Spalten wie „Verfügbar“, „In Benutzung“ und „Zurückgegeben“ verschoben wird. Dadurch wird der Überblick über den aktuellen Stand der Werkzeuge erleichtert und Engpässe oder Verluste können vermieden werden.

Vorteile oder Chancen:
Transparenz: Kanban visualisiert den Arbeitsprozess, sodass alle den aktuellen Status sehen können. Dies fördert die Transparenz und erleichtert die Zusammenarbeit.
Kontinuierliche Verbesserung: Durch die kontinuierliche Überprüfung des Kanban-Boards können Engpässe, Flaschenhälse und ineffiziente Prozesse identifiziert werden.

Risiken oder Grenzen:
Überforderung: Wenn das Kanban-Board zu viele Aufgaben enthält oder das Team überlastet ist, kann es schwierig sein, den Überblick zu behalten und Engpässe zu identifizieren.
Fehlende Struktur: Kanban ist weniger strukturiert als andere agile Methoden wie Scrum. Dies kann für einige Teams zu unorganisiert oder chaotisch wirken.
Fehlende klare Priorisierung: Kanban bietet keine klare Priorisierungsmethode für Aufgaben. Dies kann zu Unsicherheit führen, insbesondere wenn mehrere Aufgaben gleichzeitig in Bearbeitung sind.

Alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen. 

Das ist die Kurzversion. Die ursprüngliche Fassung ist: Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonst wie unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genau so machen.

Mit Wissen und Akzeptanz des Gesetzes, einem vorbereitetem Worst Case Plan und Vergegenwärtigung, dass Menschen einer selektiven Wahrnehmung unterliegen (Negatives wird deutlicher wahrgenommen), lässt sich Unangenehmes besser ertragen.

Oder:

Ich habe in meinem Leben schon unzählige Katastrophen durchlebt – die wenigsten davon sind eingetreten – Mark Twain

Arbeit dehnt sich in dem Maße aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.

Das bedeutet: je mehr Zeit für eine Aufgabe vorhanden ist, desto länger wird dafür auch benötigt. Dem kann mit Timeboxing, sich also für eine Aufgabe eine bestimmte Zeit vornehmen, entgegen gewirkt werden.  

Das Pareto Prinzip, oder 80/20 Regel, besagt, dass 80% der Ergebnisse mit 20% des Gesamtaufwandes erreicht werden. Die verbliebenen 20% des Ergebnisses benötigen 80% des Gesamtaufwandes. 

Diese Verhältnisse treffen oft zu, z.B. führen oft 20% der Prozesse zu 80% des Ausschusses. Das Prinzip empfiehlt nicht, immer nach 20% des Aufwands (z.B. der Zeit) aufzuhören. Es hilft dabei Aufgaben(-pakete) zu priorisieren und zu delegieren.

Poka Yoke ist ein Begriff aus der Lean- und Qualitätsmanagementmethodik, der aus dem Japanischen stammt und sinngemäß „Fehlervermeidung“ bedeutet. Es bezieht sich auf jede Maßnahme oder Vorrichtung, die entwickelt wurde, um menschliche Fehler zu erkennen und zu verhindern, bevor sie zu Defekten oder Fehlern führen können.
Die Idee ist, durch Design oder Technologie Vorkehrungen zu treffen, die es schwierig oder unmöglich machen, Fehler zu machen.

Beispiele:
Sensorbasierte Poka Yoke: In der Automobilindustrie werden beispielsweise Sensoren verwendet, um sicherzustellen, dass alle Autotüren vollständig geschlossen sind, bevor das Fahrzeug losfährt. Wenn eine Tür nicht ordnungsgemäß geschlossen ist, wird ein Warnsignal ausgelöst.
Formenbasierte Poka Yoke: Ein einfaches Beispiel ist die asymmetrische Form von Steckern und Steckdosen. Dadurch wird verhindert, dass sie falsch eingesteckt werden. Die physische Form erzwingt die korrekte Ausrichtung und Verbindung.
Farbcodierte Poka Yoke: In der Pharmaindustrie werden Medikamentenverpackungen oft mit farbcodierten Etiketten versehen, um Verwechslungen zu vermeiden.
Haptische Poka Yoke: Touchscreens an elektronischen Geräten können mit haptischem Feedback ausgestattet sein, um Benutzern ein taktiles Signal zu geben, dass ihre Eingabe erkannt wurde.
Sequenzbasierte Poka Yoke: Bei Montageprozessen können Vorrichtungen verwendet werden, um sicherzustellen, dass die Teile in der richtigen Reihenfolge und Ausrichtung montiert werden.
Alarmbasierte Poka Yoke: z.B. Rauchmelder.

Vorteile oder Chancen:
Qualitätsverbesserung: Durch die Implementierung von Poka Yoke-Techniken wird die Produktqualität erhöht, da fehlerhafte oder defekte Produkte bereits in einem frühen Stadium der Produktion erkannt werden.
Kosteneinsparungen: Poka Yoke hilft durch Fehlervermeidung im Vorfeld dabei, Ausschuss, Nacharbeit und Ausschusskosten zu reduzieren.
Effizienzsteigerung: Durch den Einsatz von Poka Yoke wird die Effizienz in den Produktionsprozessen gesteigert. Die Mitarbeiter können sich auf ihre Aufgaben konzentrieren, ohne ständig Fehler zu überprüfen oder zu korrigieren.

Risiken oder Grenzen:
Komplexität: Die Implementierung von Poka Yoke-Systemen erfordert oft eine genaue Analyse der Prozesse, um die Fehlerquellen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Dies kann zeitaufwändig und komplex sein.
Kosten: Einige Poka Yoke-Systeme erfordern möglicherweise Investitionen in spezielle Ausrüstung oder Sensoren, um Fehler zu erkennen. Dies kann mit zusätzlichen Kosten verbunden sein.
Menschlicher Faktor: Obwohl Poka Yoke darauf abzielt, menschliche Fehler zu vermeiden, hängt die Wirksamkeit der Methode immer noch von den Mitarbeitern ab. Wenn Mitarbeiter die Poka Yoke-Systeme ignorieren oder umgehen, kann dies die Effektivität beeinträchtigen.
Begrenzte Anwendbarkeit: Poka Yoke ist am effektivsten bei der Vermeidung von wiederkehrenden und vorhersehbaren Fehlern. Bei komplexen oder nicht standardisierten Prozessen kann es schwierig sein, wirksame Poka Yoke-Lösungen zu entwickeln.

Bei Scrum (agiles Projektmanagement) werden innerhalb von Projekten in in sich geschlossenen Phasen (Sprints) Produktversionen (Inkremente) erstellt. Dies wird wiederholt (Iterationen) bis alle Anforderungen (aus dem Backlog –  oft in User Stories formuliert) in ein zufriedenstellendes (gemeinsame, vorherige Definition of Done) Produkt umgesetzt wurden. 

User Story: Als [wer (z.B. Nutzer)?] möchte ich [was (z.B. Funktion einer App)?] [damit? weil? ( Ziel ,Grund, Nutzen)]. Akzeptanzkriterien (vereinfacht): ich bin zufrieden, wenn […]. 

Scrum ist eine Methode oder ein Vorgehensmodell aus dem agilen Projektmanagement. Es its dann gut geeignet, wenn das Ergebnis oder der  Weg noch unklar ist. Scrum entstammt der Softwareentwicklung. Um zum Beispiel Nutzern bestimmte Funktionen in einer App zu ermöglichen, kann ein Vorgehen mit Scrum zu besseren, einfacheren, schnelleren Lösungen führen als mit einem fixen Plan. Bei Bauprojekten hingehen gibt es feste Ziele. 

Vorteile und Chancen

  • Transparenz und einfache Priorisierung
  • Hohe Flexibilität
  • Starker Kundenfokus
  • Potenzial für hohe Mitarbeitermotivation

Nachteile und Grenzen

  • Scrum kann nicht isoliert wirken
  • Wille, Kompetenz und Engagement aller Beteiligten und der Gesamtorganisation muss vorhanden sein
  • Nicht für standardisierte Vorhaben geeignet

(Scrum (im Rugby) bedeutet Gedränge. Es ist eine Standardsituation, um das Spiel nach einem Regelverstoß oder einem Aus neu zu starten.) 

Die individuelle Belastungsgrenze zu überschreiten, führt zu Überforderung und geringerer Produktivität. Der Yerkes-Dodson-Scheitelpunkt ist die optimale Belastung (weder unter- noch überfordert) mit der höchsten Produktivität. 

Mit wachsendem Engagement und Einsatz steigt die Produktivität eines Menschen – bis zu diesem Scheitelpunkt. Darüber hinaus zu gehen, bringt nichts (birgt aber Risiken für die Gesundheit, Fehler, Verlust).

Wege zu Operational Excellence

0911 – 130 60 670

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